Schlafapnoe Ursachen

Schlafapnoe Symptome

Die Ursachen der Obstruktiven Schlafapnoe sind vielfältig, variieren von Betroffenem zu Betroffenem und müssen im individuellen Fall abgeklärt werden. Eine wesentliche Ursache der OSA ist das Erschlaffen der Muskulatur im Schlaf. Bei manchen Menschen kann der verringerte Spannungszustand zu einer Instabilität und einem Kollaps der oberen Atemwege führen. Eine wichtige Rolle spielt außerdem der Zungenmuskel, der im erschlafften Zustand in den Rachen rutschen und so den Zugang zur Luftröhre versperren kann. Die Betroffenen bekommen keine Luft mehr, weil die Einatmung gestört ist, bis es zu einem kompletten Atemstopp – den bekannten Atemaussetzern – kommt. Zahlreiche Risikofaktoren und anatomische Verengungen im Mund- und Rachenbereich begünstigen den Verschluss der oberen Atemwege.


Schlafapnoe Patient kann nicht einschlafen

Einer der größten Risikofaktoren für eine Obstruktive Schlafapnoe ist Übergewicht. Die überzähligen Pfunde sitzen nicht nur an sichtbaren „Problemzonen“ wie Bauch und Hüften, auch im Inneren des Körpers sind bei Übergewicht mehr oder weniger ausgeprägte Fettdepots vorhanden. Fettpölsterchen im Bereich von Gaumen und Rachen können mit dazu beitragen, dass es eng wird in den oberen Atemwegen. Wenn die Muskulatur im Schlaf erschlafft, kann es bei Übergewicht umso leichter passieren, dass die Atemwege dicht machen. Übergewicht ist deshalb ein wichtiger Risikofaktor. Mehr als 80 % aller Menschen mit Obstruktiver Schlafapnoe bringen zu viele Kilos auf die Waage.1

 

Ancoli-Israel, S., Sleep apnea in older adults–is it real and should age be the determining factor in the treatment decision matrix? Sleep Med Rev, 2007. 11(2): p. 83-5


Mit jedem Lebensjahr wird das Risiko eine Schlafapnoe zu erleiden größer, genauso wie das Risiko mit jedem Kilo zunimmt“,

so Dr. Hohenhorst, Alfried Krupp Krankenhaus, Essen


Auffällig hoch ist das Risiko einer Obstruktiven Schlafapnoe außerdem bei Diabetikern. Speziell Menschen mit einem Typ-2-Diabetes sind betroffen. Der Grund dürfte in erster Linie wiederum Übergewicht sein, denn die meisten Typ-2-Diabetker sind „zu dick“. Rund 60 % aller Typ-2-Diabetiker sollen Schätzungen zufolge an einer Obstruktiven Schlafapnoe leiden.8[AH1] 


 [AH1]Wird zu Quelle 2

 

 Wetter, D.W. and T.B. Young, The relation between cigarette smoking and sleep disturbance. Prev Med, 1994. 23(3): p. 328-34


Andere Lebensstil-Faktoren, die eine OSA begünstigen, sind: Hoher Alkohol- und Nikotinkonsum, Stress und die Einnahme von Schlafmitteln oder Drogen.

Ein weiterer Risikofaktor ist höheres Alter, denn mit zunehmendem Alter nimmt das Risiko einer muskulär-bedingten Instabilität der oberen Atemwege zu und somit das Risiko, an einer Schlafapnoe zu erkranken. Aber auch das Geschlecht spielt eine Rolle, bei Männern gehen die Erkrankungszahlen mit dem Alter kontinuierlich nach oben. Bei Frauen steigt das OSA- Risiko mit den Wechseljahren deutlich an. Zu den anatomischen Ursachen, die Engpässe entstehen lassen, zählen auch u. a. vergrößerte Mandeln, ein zu kurzer Unterkiefer, eine schiefe Nasenscheidewand oder eine zu große Zunge.


Das Schlafen in Rückenlage begünstigt den Verschluss der Atemwege zusätzlich. Die möglichen anatomischen Besonderheiten des Kopfes und des Halses führen dazu, dass der intraluminale Sog beim Einatmen und der entsprechende Gewebedruck verengend auf das Volumen der oberen Atemwege wirken.


Schlafapnoe Ursachen & Risikofaktoren im Überblick

  • Hoher Body-Mass-Index (BMI ab 25)9[AH1] 
  • Damit einhergehend: Fettablagerungen im Gaumen- und Rachenbereich
  • Hohes Alter10[AH2]  (jeder Dritte man ab 60 Jahren leidet schätzungsweise an OSA): Die gesamte Muskulatur, und somit auch die obere Atemmuskulatur, verliert mit jedem Lebensjahr an Spannung, was einen Atemwegsverschluss begünstigt
  • Männliches Geschlecht
  • Für Frauen steigt das Risiko in den Wechseljahren
  • Typ-2-Diabetes – ca. 60 % der Diabetiker leiden auch an einer Obstruktiven Schlafapnoe8[AH3] 

 [AH1]Wird zu Quelle 3

 

Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. Online verfügbar unter www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/063-001l_S3_SBAS_2017-08_2.pdf - Zuletzt abgerufen: Mai 2020

 [AH2]Wird zu Quelle 4

 

Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM). Leitlinie S3 Nicht erholsamer Schlaf / Schlafstörungen. Kapitel „Schlafbezogene Atmungsstörungen bei Erwachsenen“

 [AH3]Erneut Quelle 2:

 

Wetter, D.W. and T.B. Young, The relation between cigarette smoking and sleep disturbance. Prev Med, 1994. 23(3): p. 328-34


Anatomische Risikofaktoren einer Obstruktiven Schlafapnoe:

  • Verengung des oberen Gesichtsschädels oder der oberen Atemwege
  • Behinderung des Luftstroms durch zurückliegenden Unterkiefer
  • Vergrößerte Zunge, Polypen oder vergrößerte Mandeln
  • Schiefe Nasenscheidewand

Krankheiten & Lebensstile, welche eine Obstruktive Schlafapnoe begünstigen:

  • Regelmäßiger Alkoholkonsum, vor allem am Abend11, Drogenkonsum und Schlafmittel
  • Starkes Rauchen11[AH1] 
  • Viel Stress und eine ungesunde Schlafhygiene
  • Schlafen in Rückenlage

 


 [AH1]Wird zu Quelle 5:

 

Robert Koch-Institut. Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 27: Schlafstörungen. Online verfügbar unter: www.dgsm.de/downloads/fachinformationen/rki-bericht/schlafstoerung.pdf, Zuletzt abgerufen: Dezember 2020



Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text allgemein das generische Maskulinum verwendet. Diese Formulierung umfasst gleichermaßen alle Personen und soll keine Diskriminierung darstellen.